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Sophie Scholl

Steckbrief: Sophie Scholl lebte von 1921 bis 1942. Stichworte zum Lebenslauf von Sophie Scholl: Geschwister Scholl, "Weiße Rose" und Widerstand gegen Hitler. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Sophie Scholl rief zusammen mit Studenten zum Sturz der Nationalsozialisten auf. Nach der Verteilung von Flugblättern wurde sie festgenommen und hingerichtet. 
1921 Am 9. Mai 1921 wird Sophie Scholl in der kleinen Ortschaft Forchtenberg im Norden von Württemberg geboren. Ihr Bruder Hans Scholl ist drei Jahre älter. Die Geschwister Scholl wachsen in einem christlich-humanistischen und liberalen Elternhaus auf. Der Vater Robert ist Stadtschultheiß (Bürgermeister), die Mutter Lina eine gläubige Protestantin.
1930 Umzug der Familie Scholl nach Ludwigsburg, zwei Jahre später nach Ulm.
1933 Nach der Machtübernahme von Adolf Hitler gehören Hans und Sophie Scholl zunächst zu den Anhängern des NS-Regimes. Gegen den Willen der Eltern begeistern sich die jungen Gymnasiasten für das Gemeinschaftsideal der Nazis. 
1934 Sophie Scholl tritt im Januar 1934 in den BDM (Bund Deutscher Mädel) ein. In der Jungmädel-Gruppe wird sie Scharführerin.
1935 Nach dem Nürnberger Parteitag der NSDAP vom September 1935 wächst bei Hans Scholl die Kritik am NS-Regime.
1937 Sophie Scholl wird zusammen mit ihrem Bruder Hans für mehrere Wochen in Stuttgart inhaftiert. Grund sind ihre Aktivitäten für die christlich motivierte "Bündische Jugend". Die Bündische Jugend war teilweise in die NS-Jugendverbände integriert worden, teilweise verboten. Der evangelische Pfarrer Martin Niemöller wird wegen "Kanzelmissbrauchs" verurteilt und ins Konzentionslager Sachsenhausen gebracht.
1939 Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.
1940 Sophie Scholl beginnt eine Ausbildung zur Kindergärtnerin.
1941 Sophie Scholl wird zum RAD (Reichsarbeitsdienst) einberufen. Sie beschäftigt sich in dieser Zeit mit den Schriften des Kirchenvaters Augustinus. Dabei entwickelt sie eine Abneigung gegen den Nationalsozialismus.

Die Widerstandsbewegung Weiße Rose

1942 Beginn eines Studiums der Biologie und Philosophie an der Uni München. Ihr Bruder Hans Scholl studiert dort Medizin. Die beiden beteiligen sich an der Verbreitung von Flugblättern der Widerstandsgruppe "Weiße Rose". Zum Kern der Gruppe um Professor Kurt Huber zählen neben den Geschwistern Scholl auch deren Mitstudenten Alexander Schmorell, Christoph Probst und Willi Graf.
1943 Die Flugblätter der Weißen Rose werden nun auch in anderen Universitätsstädten verteilt, so in Köln, Stuttgart, Berlin und Wien. Am 15. Februar 1943 erscheint das sechste Flugblatt mit dem Aufruf zum Sturz des NS-Regimes. In England wird es nachgedruckt, und von britischen Flugzeugen über Deutschland abgeworfen. Per Rundfunk wird der Inhalt von der BBC verbreitet.

Am 18. Februar verteilen die Geschwister Scholl ca. 1700 Flugblätter an der Münchner Universität. Dabei werden sie vom Hausmeister beobachtet und verraten. Die Gestapo, die geheime Staatspolizei der Nationalsozialisten, verhaftet Sophie Scholl, Hans Scholl und Christoph Probst.

Nach dreitägigem Verhör werden die Geschwister Scholl am 22. Februar in einem kurzen Prozess vor dem "Volksgerichtshof" mit Christoph Propst zum Tode verurteilt. Den Vorsitz führt Roland Freisler. Noch am selben Tag werden Sophie Scholl, Hans Scholl und Christoph Probst im Gefängnis München-Stadelheim enthauptet. Bis Oktober 1943 werden auch Alexander Schmorell, Willy Graf und Professor Kurt Huber hingerichtet.
Die Weiße Rose gehörte zum studentischen, christlichen Widerstand gegen das NS-Regime. Der Bischof von Münster, Graf von Galen, hatte in seinen Predigten indirekt zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufgerufen, außerdem kämpften Pastor Niemöller und Dietrich Bonhoeffer gegen Hitler. Es gab aber keine Verbindung zwischen diesen und der Weißen Rose.
Weiteren Widerstand gegen Hitler leisteten Einzelpersonen wie Georg Elser und kommunistische Gruppierungen wie die "Rote Kapelle". 1944 scheiterte die Gruppe um Stauffenberg bei einem Attentat auf Hitler. 


  Literatur: 
Beuys, Barbara: Sophie Scholl – Biografie. München 2010; Breinersdorfer, Fred: Sophie Scholl. Die letzten Tage. Frankfurt/M. 2005; Kanz, Heinrich: Der studentische Freundeskreis der Weißen Rose. Ausgewählte Brief- und Tagebuchauszüge. Frankfurt 2011; Steffahn, Harald: Die Weiße Rose. Reinbek 1992.

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