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Constantin der Große - Römischer Kaiser

Steckbrief: Constantin der Große lebte von ca. 280 bis 337. Stichworte zum Lebenslauf von Constantin: Schlacht an der Milvischen Brücke, Mailänder Edikt und Konstantinische Schenkung. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Der Machtpolitiker Constantin wurde zum ersten christliche Kaiser.
um 280
Constantin der Große (Schreibweise auch Konstantin) wird in Naissus in Illyrien geboren. Die Ortschaft heißt heute Niš und liegt in Serbien. Sein Vater Constantius Chlorus ist Offizier im römischen Heer, die Mutter Helena eine Hausdienerin. Constantinus Chlorus arbeitet sich in der Hierarchie nach oben.
284
Am 20. November wird Diocletian zum Kaiser ausgerufen. Um die Herrschaft des Römischen Reiches nicht alleine tragen zu müssen, ernennt er schrittweise Mitkaiser und Unterkaiser. Diocletian erschafft das System der Tetrarchie, der Vierkaiserherrschaft. 
303 Die Christenverfolgung unter den römischen Kaisern Diocletian und Maximian beginnt. Christlichen Gottesdienste sind verboten. Kirchen werden zerstört und  christliche Schriften verbrannt. Christen dürfen keine öffentlichen Ämter bekleiden, Gemeindevorsteher werden inhaftiert und gefoltert.
305 Diocletian und Maximian, die Oberkaiser der ersten Tetrarchie treten am 1. Mai gemeinsam zurück. Es beginnt eine zweite Vierkaiserherrschaft. Augusti (Oberkaiser) sind Constantius Chlorus und Galerius. Cäsaren (Unterkaiser) sind Severus und Maximinus Daia.
306
Constantin hält sich bei seinem Vater in Britannien auf. Nach dem Tod von Constantius Chlorus in Eburacum (York) am 25. Juli lässt er sich von den Truppen zum Augustus (Oberkaiser) ausrufen, was aber den Gesetzen widerspricht. Von Galerius wird er nur als Cäsar (Unterkaiser) anerkannt.
307
Maximian, der 305 zurückgetreten war, ernennt sich im Februar 307 wiederum zum Augustus. Constantin vergrößert seine Macht durch Heiratspolitik. Er heiratet Fausta, der Tochter von Maximian, um seinen Anspruch auf den Titel des Augustus zu bekräftigen. 
308
Im Jahre 308 streiten sechs Männer über die Herrschaft im Römischen Reich: Galerius, Maximinus Daia, Constantin, Maximian, Maxentius (Sohn von Maximian) und Licinius. Eine Ordung wird am 11. November bei der Kaiserkonferenz von Carnuntum beschlossen, die von Diocletian einberufen wurde.
Augusti sind Galerius und Licinius. Cäsaren und spätere Augusti sind Maximinus Daia und Constantin. Maximian gerät in Ungnade. Er wird von Diocletian zur Abdankung gezwungen und muss flüchten.
309 Trotz der Beschlüsse auf der Kaiserkonferenz bleibt die Herrschaft unklar.  Constantins Ziel ist die Alleinherrschaft über das Imperium Romanum.
310
Maximian wird an seinen Schwiegersohn Constantin ausgeliefert. Constantin treibt ihn in den Selbstmord.
311
Galerius stirbt. Kurz vor seinem Tod hat er ein Toleranzedikt erlassen. Das Christentum wird anderen Religionen gleichstellt, den Christen im ganzen Imperium die freie Ausübung ihres Glaubens garantiert. Trotzdem kommt es zu erneuten Christenverfolgungen. 

Die Schlacht an der Milvischen Brücke

312
Constantin zieht mit unterlegenen Truppen gegen die durch Mauern geschützte Stadt Rom. In der Schlacht an der Milvischen Brücke siegt er mit seinen Soldaten gegen den Rivalen Maxentius. Constantin ist nun alleiniger Herrscher im römischen Westreich. Der Legende nach erscheint ihm während der Schlacht des Kreuz, an dem Jesus starb. Es trägt die Inschrift "In diesem Zeichen wirst du siegen". Seit Constantin wird das Kreuz als christliches Symbol verehrt.
313 Constantin und Licinius verbieten mit dem Toleranzedikt von Mailand die Christenverfolgung. Diocletian stirbt.
314
In der Synode von Arles beschließen die christlichen Amtsträger eine Ächtung der sogenannten Donatisten, einer christlichen Glaubensabspaltung in Nordafrika. Der Donatismus besteht aber noch ungefähr 200 Jahre weiter. Nach einem gescheiterten Religionsgespräch im Jahr 411 ruft Augustinus zur Gewalt gegen die Donatisten auf, und setzt damit den harten Kurs Constantins gegen die Glaubensabweichler fort.
316
1. Krieg zwischen Constantin und Licinius. Constantin besiegt Licinius am 8. Oktober in Cibalae.
324
2. Krieg zwischen Constantin und Licinius. Am 3. Juli besiegt ihn Constantin in Adrianopel und am 18. September in Chrysopolis. Nach seiner Kapitulation in Nicomedia wird Licinius zum Rücktritt gezwungen. Constantin setzt die von Diocletian begonnene Verwaltungsreform fort. Er trennt zivilen und militärische Bereiche.
325 Ermordung des Licinius. Constantin ruft das ehemalige Byzanz als die neue Reichshauptstadt aus. Synode von Nicaea.
326
Constantin lässt seinen ältesten Sohn Crispus ermorden, und kurz darauf seine Frau Fausta. Über die Hintergründe dieser familiären Bluttat rätseln die Historiker bis heute. Möglicherweise wurde ein Intrige von Conbstantins Gegnern gesponnen. 
327-328
Synode von Nicomedia. Bau der Donau-Brücke von Oescus nach Sucidava.
330 Constantin verlegt seine Residenz nach Byzanz, das nun den Platz des alten Rom einnehmen soll. Die Stadt erhält den Namen Constantinopel. 
337 Kurz vor Beginn eines Feldzugs gegen die Sassaniden erkrankt Constantin schwer. Er stirbt bald darauf bei Nikomedia. Nach der Legende ließ er sich auf dem Totenbett taufen.
Constantins Wirken verschaffte dem Christentum einen Machtzuwachs. Später unter den Kaiser Theodosius I. und  Justinian I. wurde es zur Staatsreligion erhoben. Die "Konstantinische Schenkung" ist jedoch eine spätere Geschichtsfälschung, um die Gebietsausbreitung des Kirchenstaates zu rechtfertigen. Diese Sichtweise verbreitete sich in kirchlichen Kreisen erst im 15. Jahrhundert mit den Forschungen von Nikolaus von Kues.
Auf Constantin den Großen geht auch der Petersdom in Rom zurück. Constantin ließ über dem Grab des Apostels Petrus eine erste Basilika errichten. 1200 Jahre später wurde an Stelle der Constantinischen Basilika unter Papst Julius II. der Petersdom errichtet.
   
  Literatur:
Bleckmann, Bruno: Konstantin der Große. Reinbek 1996; Alexander Demandt: Die Spätantike. 2. erweiterte Auflage. München 2007; Eberhard, Horst: Konstantin der Große. Düsseldorf 1986.

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