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Katharina von Siena

1347
Katharina wird als 24. Kind des wohlhabenden Pelzfärbers Jacopo Benincasa und seiner Frau Lapa in Siena geboren. Angeblich hat sie bereits als sechsjähriges Kind ihre erste Vision, die ihr Jesus im päpstlichen Ornat mit Heiligen zeigt, was für sie die mystische Verbindung von Jesus und Papsttum aufzeigte. Früh setzte eine selbstgewählte Askese und Religiosität ein, die aber anders als bei Hildegard von Bingen nicht ins Kloster führte.
1364/65
Katharina setzt gegen heftigen Widerstand (sie war unverheiratet und zu jung) ihre Aufnahme bei den Dominikanertertiarinnen durch, den sogenannten Mantellate. Sie geht von der vita contemplativa zur vita activa über und widmet sich Krankenpflege und Fürsorge für die Armen in Siena. Unter der Anleitung ihrer Beichtväter aus dem Dominikanerorden vertieft sich ihre Spiritualität und es bildet sich um sie ein Kreis von Gleichgesinnten. Ihre Tätigkeit weitet sich über Siena hinaus aus und ihr Briefwechsel, den sie Sekretären diktiert, beginnt.
um 1370
Die politische Tätigkeit Katharinas beginnt, sie fordert kirchliche Reformen ein.
1374
Katharina muß sich vor dem Generalkapitel der Dominikaner verantworten, wahrscheinlich wegen Ketzerei, wird aber freigesprochen, das Generalkapitel  weisst ihr den späteren Ordensminister Raimund von Capua, der auch ihre Vita verfasst, als geistlichen Führer zu, unter seiner Anleitung wendet sie sich kirchenpolitischen Problemen zu und tritt auf seine Vermittlung mit Papst Gregor XI. in Kontakt.
1375
Angebliche Stigmatisation (Auftreten der Wundmale Jesu), die aber nur für Katharina sichtbar ist.
1376
Katharina geht nach Avignon zu Papst Gregor XI., ob sie an dem Entschluss des Papstes, nach Rom zurückzukehren beteiligt war, ist unklar, ihn ihren Briefen an den Papst spielt die Rückkehr eine grosse Rolle, ebenso wie der Aufruf zum Kreuzzug und die Kirchenreform.
1377
Rückkehr des Papstes nach Rom. Katharina gründet in Siena ein Kloster, das sie aber auf Bitten des Papstes wieder verlässt, um in Siena und Florenz, allerdings erfolglos, als Friedensvermittlerin zu agieren. Es entsteht Katharina von Sienas Hauptwerk, der Libro della divina dottrina.
1378
Beim Ausbruch des Grossen Abendländischen Schismas (Spaltung der lateinischen Kirche und Existenz zweier Päpste) stellt sich Katharina auf die Seite des vermeintlichen Reformpapstes Urban VI.
1380
Katharina stirbt am 29. April in Rom. Sie liegt in der Kirche S. Maria sopra Minerva begraben, eine Kopfreliquie wird in S. Domenico in Siena aufbewahrt. Katharina wurde 1461 von Papst Pius II. heilig gesprochen. Katharina zählt wie zu den großen Frauen des Mittelalters. Ihre Bedeutung liegt neben ihren Briefen, deren theologischer Gehalt mit der bedingungslosen Unterstützung des Papsttums ihr 1970 den Rang einer Kirchenlehrerin einbrachte, in ihrer für das Mittelalter außergewöhnlichen Stellung als Frau und Beraterin von Päpsten. 1939 wurde sie zur Schutzpatronin Italiens, 1999 zur Mitpatronin Europas erhoben.
   
  Literatur:  Hanno Helbling, Katharina von Siena, München  2000;  Walter Nigg/Helmuth Nils Loose, Katharina von Siena. Die Lehrerin der Kirche Freiburg 1980; Eleonore Dehnerdt,  Katharina von Siena, Gießen  2004.
   
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