Biografien
menü
Antike Mittelalter 1500 1600 1700 1800 1850 1900 '20 '40 '60 '80 Heute


Clubhouse
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

 

 

Jean Bernard Léon Foucault

1819
am 18. September wird Jean Bernard Léon Foucault als Sohn eines Verlegers und Verlagsbuchhändlers in Paris geboren. Näheres ist über die Eltern nicht bekannt.
1829
Der junge Foucault besucht das "Colleg Stanislas" in Paris, das er jedoch auf Anraten des Direktors bald wieder verlässt. Es fehlt dem jungen Mann "an Eifer und Disziplin". Foucault erhält nun Privatunterricht. Nach seiner schulischen Ausbildung beginnt er ein Medizinstudium, muss dieses aber abbrechen, da er den Anblick beim Sezieren nicht überwinden kann.
1844
Foucault tritt eine Stelle als wissenschaftlicher Berichterstatter beim "Journal de Debat" an. Hier lernt er den Physiker Fizeau kennen und wendet sich ohne Universitäts-Studium der Physik zu. Seine umfassenden Kenntnisse erarbeitet er sich autodidaktisch.
1846
Zusammen mit Fizeau berechnet Foucault mithilfe des von ihm entwickelten Drehspiegelverfahrens die Lichtgeschwindigkeit auf 298.000  km/s, ein für die damalige Zeit erstaunlich genauer Wert (heute gültig: 299.792,458 Km/s).
1850
Foucault wird die "Copley-Medaille" der Royal Society verliehen. Mit der höchsten Auszeichnung, die die englische Gesellschaft zu vergeben hat, werden vor allem seine Verdienste im Bereich der Erforschung von Wirbelströmen in Metallen gewürdigt.
1851
Foucault führt erstmals in der Kuppel des Pariser Pantheons die Pendelversuche vor, die ihn berühmt machen. Sie dienen dazu, mittels eines 68m langen Fadenpendels (dem Foucault'schen Pendel) unter Ausnutzung des Trägheitsmoments die Eigenrotation der Erde darzustellen. Für diese Versuche erhält Foucault das Kreuz der Ehrenlegion. Begonnen hatte Foucault mit den Pendelversuchen im Keller seine Hauses. Die ersten Pendelversuche der Neuzeit gehen auf Vincenzo Viviani, einen Mitarbeiter von Galileo Galileo zurück.
1852
Im Zusammenhang mit den Messungen zur Bestimmung der Erdrotation erfindet  Foucault das Gyroskop, ein Messgerät zum Nachweis äußerer Kraftwirkungen auf einen Kreisel.
1853
Foucault beweist zusammen mit Fizeau, dass die Lichtgeschwindigkeit in Wasser niedriger ist als in der Luft, wodurch er die Theorie zur Wellennatur des Lichts bestätigt.
1855
Kaiser Napoleon III. beruft ihn zum Physiker am Pariser Observatorium. Hier  entwickelt Foucault ein Spiegelteleskop, das den damals gebräuchlichen Linsenteleskopen (Refraktoren) bezüglich der Auflösung und der Vergrößerung  weit überlegen ist. Außerdem baut Foucault die erste Schreibmaschine.
1862
Foucault wird Offizier der Ehrenlegion und Mitglied des "Bureau de Longitude", dem französichen Gegenstück zur  "Royal Geographic Society"  in England.
1865
Jean B. L. Foucault wird Mitglied des "Institut de France", der Dachorganisation und dem obersten Organ der französischen Akademien.
1866
Foucault erkrankt an Aphasie, einer schweren Nervenkrankheit, die zu Sprachverlust und Taubheit führt.
1868
Jean Bernard Léon Foucault stirbt am 11. Februar fast blind, taub und stumm in seiner Geburtsstadt Paris.
   
  Literatur:
  Feulner, Georg: Die großen Physiker, München 2005;
  Tallack, Peter (Hrsg): Meilensteine der Wissenschaft, Berlin 2002.
   
footer

Frage zum Lebenslauf abgeben:

comments powered by Disqus





Nach oben