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Heinrich Böll

Steckbrief: Heinrich Böll lebte von 1917 bis 1992. Stichworte zum Lebenslauf von Heinrich Böll: Nobelpreis für Literatur, "Ansichten eines Clowns" und "Die verlorene Ehre der Katharina Blum". Kurze Zusammenfassung der Biographie: Der politische Schriftsteller Heinrich Böll unterstützte sowohl die Menschenrechtsbewegung in der UdSSR wie auch die deutsche Friedensbewegung. Sein Eingreifen in die RAF-Debatte bleibt umstritten.
1917
Während des Ersten Weltkriegs, im "Hungerjahr" 1917 wird Heinrich Böll als achtes Kind des Schreinermeisters und Bildhauers Viktor Böll und dessen Frau Maria am 21. Dezember in Köln geboren. Der Vater befindet sich an der Front.
1923-1930  Nach dem Ersten Weltkrieg geht es der Familie Böll zunächst wirtschaftlich besser. Bildung, Lesen und Lernen bestimmen das Milieu. Bölls Vater hegt Erziehungideale. Heinrich soll mit den Werten von Gleichheit und Brüderlichkeit aufwachsen.
1928-1937
Heinrich Böll besucht das Kaiser-Wilhelm-Gymnasium bis zum Abitur. Er beginnt eine Buchhändlerlehre, bricht diese aber nach elf Monaten wieder ab.
1930  Die Weltwirtschaftskrise ist auf ihrem Höhepunkt, in Deutschland beginnen die letzten Jahre der Weimarer Republik. Reichspräsident Hindenburg regiert mit Notverordnungen. Im Oktober, zum 60. Geburtstag Viktor Bölls, bricht dessen Firma zusammen. Das Haus der Familie muss verkauft werden. 1933 übernimmt Adolf Hitler in Deutschland die Macht.
1938-1939
Böll wird zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. Danach  nimmt er das Studium der Germanistik und klassischen Philologie auf.
1939-1945  Zweiter Weltkrieg. Zu Kriegsausbruch wird Heinrich Böll in die Wehrmacht eingezogen. Nach Kriegsende gerät er in amerikanische Gefangenschaft, wird jedoch bald wieder entlassen. Er widmet sich der Schriftstellerei. 
1946  Germanistikstudium in Köln. Mit dem Roman "Kreuz ohne Liebe" nimmt er an einem Wettbewerb teil. Ersten Kurzgeschichten erscheinen ein Jahr später in diversen Zeitschriften.   
1950
Einige von Bölls besten Kurzgeschichten erscheinen in einem Sammelband. Bölls "Wanderer, kommst du nach Spa..." erzählt von einem Kriegsverletzten, der in sein altes Gymnasium verlegt wird, das nun als Lazarett dient.
ab 1951
Böll hat Erfolg mit Kurzgeschichten und Romanen. Es entstehen: "Die schwarzen Schafe", den Antikriegsriman "Wo warst du, Adam?", "Haus ohne Hüter", Billard um halb zehn", "Ansichten eines Clowns". Für die Satire "Die schwarzen Schafe" erhält er den Literaturpreis der "Gruppe 47"
1970-1974
Heinrich Böll wird Präsident des Schriftstellerverbandes PEN in Westdeutschland, ein Jahr später Präsident des internationalen PEN.
1972
Böll protestiert gegen die Entlassung von Joseph Beuys aus der Düsseldorfer Kunstakademie.
Als erster deutscher Schriftsteller nach dem Krieg erhält Heinrich Böll den Nobelpreis für Literatur. Für das Magazin "Der Spiegel" schreibt er ein Essay unter dem Titel "Will Ulrike Gnade oder freies Geleit? Darin plädiert Böll für einen menschlichen Umgang mit den Terroristen der RAF (Rote Armee Fraktion). Er beschäftigt sich besonders mit Ulrike Meinhof und ihrem Weg in den Terrorismus. In diesem Zusammenhang greift Böll die Berichterstattung der Springer-Presse scharf an. Er muss eine Hausdurchsuchung über sich ergehen lassen. In konservativen Kreisen gilt Böll nun als „geistiger Sympathisant“ der RAF.
1974
Unter den eigenen Erfahrungen der Verdächtigung entsteht Bölls neben den "Ansichten eines Clowns" bekanntestes Werk, der Roman "Die verlorene Ehre der Katharina Blum".  
1977-1981
"Vermintes Gelände – Essaystische Schriften" erscheint. Heinrich Böll interessiert und engagiert sich zunehmend für die Politik der UdSSR. Die beiden russischen Regimekritiker Solschenizyn und Kopelew sind Gast seines Hauses.
1983
Heinrich Böll unterstützt die Friedensbewegung im Kampf gegen die Stationierung von US- Atomraketen in Deutschland
1984-1985  "Ein- und Zusprüche; Schriften, Reden und Prosa von 1981-1983" erscheint
1985
Anfang Juli wird Böll in ein Kölner Krankenhaus gebracht. Nach einer Operation kehrt er zurück in sein Haus in Langenbroich in der Voreifel. Am 16. Juli stirbt Heinrich Böll in Langenbroich. Im August erscheint "Frauen vor Flußlandschaften"
1992  Nach seinem Tod erscheint Bölls in der Nachkriegszeit spielender Roman "Der Engel schwieg".
 
Literatur:
Schröter, Klaus: Böll, Reinbek bei Hamburg 1982; Linder, Christian: Heinrich Böll. Leben & Schreiben 1917-1985, Köln 1986. 

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