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Ambrosius

um 340
Ambrosius wird in Trier geboren. Er stammt aus einem christlichen Elternhaus. Sein Vater war der Praefectus Praetorio Galliarum, der Präfekt von Gallien mit Sitz in Trier. Er wurde der Sitte der Zeit entsprechend aber nicht getauft.
370
Ambrosius wird Präfekt der Provinz Aemilia-Liguria mit Sitz in der Kaiserresidenz Mailand. Nach einer juristischen Ausbildung in Rom hatte er unter dem Prätorianerpräfekten Petronius Probus in Sirmium gedient.
374  Ambrosius wird, als er im  Streit um die Nachfolge des Arianers Auxentius vermitteln will, zwangsweise selbst zum Bischof von Mailand gewählt. Er nimmt nach kaiserlicher Intervention an, obwohl er nur Katechumene ist und läßt sich taufen. Am 7. Dezember wird Ambrosius zum Bischof geweiht. Als Bischof wird er wichtigster Berater der römischen Kaiser Gratian, Valentinian II. und Theodosius I.
Seine Ziele sind die Bekämpfung des christlichen Glaubenszweig des Arianismus und des Heidentums, die Durchsetzung des Nicänischen Glaubensbekenntnisses. Die staatliche Gewalt soll sich in theologischen Fragen der Kirche unterordnen.
375
Synode von Sirmium (Unterpannonien, heute Serbien), auf der Ambrosius mehrere Arianer verurteilen lässt.
381  Synode von Aquileja, Absetzung des arianischen Bischofs Palladius und seines Presbyters Secundinus.
384
Ambrosius geht siegreich aus dem Streit mit Symmachus um die Wiedererrichtung des Victorialtars in der Senatskurie hervor. Er bringt Kaiser Gratian dazu, den Titel des Pontifex Maximus abzulegen und die Staatszuwendungen an die heidnischen Tempel einzustellen.
385/86 Der Anspruch der Kaiserin Iustina in Mailand auf eine Kirche für die Arianer wird abgewehrt. Ambrosius ist der entscheidende Vorkämpfer der katholischen Orthodoxie gegen Arianismus und Heidentum.
387  Ambrosius tauft Augustinus in Mailand.
388
Ambrosius erreicht von Theodosius I. die Zurücknahme des wegen der Zerstörung der Synagoge zu Kallinikum in Mesopotamien erlassenen Strafedikts gegen die dortigen Christen.
390
Ambrosius zwingt den Kaiser Theodosius wegen des Massakers von Thessaloniki zur öffentlichen Kirchenbuße.
Damit bekräftigt Ambrosius, dass der Kaiser nicht über der Kirche, sondern als Gläubiger Christ in der Kirche steht.
391  Theodosianische Dekrete. Mit ihnen wird das Christentum zur Staatsreligion erhoben. Wahrscheinlich war Theodosius von Ambrosius beeinflußt.
397 Ambrosius stirbt in Mailand am 4. April und wird in  Sant'Ambrogio begraben. Er wird als Heiliger verehrt (Gedenktag 7. Dezember). Mit Hieronymus, Augustinus und Gregor dem Großen reiht er sich in die  lateinischen Kirchenväter ein.
Wichtig wurde Ambrosius durch seine theologischen Schriften, aber auch seine Rolle in der Entstehung des christlichen Gemeindegesangs nach syrischem Vorbild. Einige von ihm gedichtete Hymnen werden bis heute gesungen. "Veni redemptor gentium" ( Nun komm der Heiden Heiland) und andere stammen von ihm, das "Te Deum", der sogenannte Hymnus Ambrosianus, aber nicht.
Seine Theologie gilt als wenig originell, sie ist die Rezeption der griechischen Kirchenväter, aber durch die Einführung der allegorischen Interpretation der Schrift nach Origenes, Basileios und Philo richtungsweisend. Bei Ambrosius wird der moralische Sinn stark herausgearbeitet. Er bearbeit die ethische Schrift "De officiis" von Cicero, indem er christliche statt der heidnischen Beispiele einsetzt. Wichtig ist auch die Bearbeitung des Predigtzyklus des Basileius über den Schöpfungsbericht, das Hexaemeron und der Lukaskommentar. Die sogenannte Ambrosianische Liturgie wirkt lange nach.
   
  Literatur: Ernst Dassmann, Ambrosius von Mailand, Stuttgart 2004; Hans Frhr. v. Campenhausen, Lateinische Kirchenväter, Stuttgart 1960.
   
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